Un chapitre du site „Erstein67“ juin 2015
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Bald wurden die Konzertreisen in Frankreich, Paris, Rouen, durch Auslandsreisen ausgedehnt. Bereits 1936 und dank des rührigen Organisationstalentes des Abbé, sang der Chor in Salzburg, im erweiterten Rahmen der Salzburger Festspiele, an deren Entsthen der venezolanische Franzose und feine Musiker Reynaldo Hahn einen wesentlichen Anteil gehabt hatte. 1937 sang der Chor wieder in Paris, anlässlich des Internationalen Kongresses fur Kirchenmusik.

Indessen waren die Qualitäten des jungen Domkapellmeisters in seiner kleineren Heimat erkannt worden und schon 1929 war er zum Mitglied der Kommission des Konservatoriums ernannt wor­den. Ein Jahr später als RadioStrasbourg, die Rundfunkstation fur das Elsass gegründet wurde, trat er als Mitglied in dessen Verwaltungsrat ein. Er zeichnete sich dort aus durch eine erspriessliche Tätigkeit die ihm 1935 die Wahl als Präsident die­ser Kommission einbrachte, ein Mandat das 1937 erneuert wurde und bis zu Beginn des zweiten Weltkriegs lief. Man kann behaupten dass Radio Strasbourg in diesen Jahren Alphonse Hoch seinen Aufstieg und seine Entfaltung verdankt. Verständlicherweise richtete er sein Augenmerk ganz besonders auf die Musikabteilung. Das heute leider verschwundene Radio Orchester wurde von 16 auf 42 Musiker vergrössert und ward fur den Münsterchor gewissermassen das Hausorchester, blieb es dann auch nach dem Krieg bis zu seiner Auflösung durch die französische Verwaltung. Am Rundfunk zeichnete Abbé Hoch auch als Verantwortlicher fur die katholischen Sendungen bis zu seinem Tode. Er hatte, vor dem Kriege, ebenfalls fur die Einrichtung eines neuen Aufnahmestudios im Hötel "Ville de Paris" gesorgt, er hatte die Verwaltung in die Villa Greiner am Republik Platz verlegt und unterstützte die kulturellen Austausche, demäss der Weisung des damaligen Ministers für PTT und Rundfunkangelegenheiten, G. Mandel, der bestimmt hatte : " faut que Radio Strasbourg soit, par son bilinguisme, le porte parole de la France pour les pays d'Europe Centrale".

Ein weises Wort, das viele leider vergessen haben. Indessen zogen sich aber bereits dunkle Wolken über Zentraleuropa zusammen. Das beschrankte allerdings die Tätigkeit des vielbeschaftigten Domkapellmeisters nicht. Er wurde zum Präsidenten des Cäcilienvereins der Diozese gewählt und 1938, als der erste Akt der kommenden Tragödie gespielt war, erhielt er seine Ernennung als Ehrendomherr, sowie als Papstlicher Hauspralat, und Ritter der Ehrenlegion, eine Ernennung die 1950 durch die Ernennung zum Offizier dieses Ordens fördernd bestätigt wurde. Bereits 1937 war er mit der tschechischen und der österreichischen Erhrenlegion ausgezeichnet worden.

Die bösen Jahre

Die nationalsozialistische deutsche Behörde stellt den Dirigenten und seinen Chor vor die Al­ternative entweder als offizieller, mit Subventionen dotierter Chor weiter zu bestehen, oder als einfacher Kirchenchor ein stilles, bescheidenes, zurückgezogenes Dasein zu führen. Alphonse Hoch überlegte nicht lange: der Münsterchor war ein Kir­chenchor, er würde ein Kirchenchor bleiben. Aber wer sich gedacht hatte, dass er damit in Vergessenheit geraten würde, hatte die Rechnung ohne den Dirigenten gemacht. Im Gegenteil : diese Jahre wurden fur Chor und Dirigenten zur willkommenen Gelegenheit auch einmal ausgiebig im eigenen Ländchen zu konzertieren. Beinahe jeden Sonntag, in der schönen Jahreszeit, zog Alphonse Hoch hinaus aufs Land, an der Spitze seiner wackeren Sänger. Kein Dorf war ihm zu klein, keine Städtchen zu weit, kein Kirchlein zu gering, als dass er

dort nicht ein gehaltvolles Konzert gegeben hatte, das den Mut und die Hoffnung auf bessere Zeiten in allen Herzen wieder stärkten. Darüber hinaus boten ihm diese Konzerte die Möglichkeit das A Capella Repertoire des Chors auszuarbeiten, sei­nen Klangkörper auf Feinheit der Ausfuhrungen grundlichst auszufeilen. Dabei konnte er auch eine Unmenge von wertvollen Kontakten aufnehmen, Kontakte die nie mehr abreissen sollten. Jedes die­ser Konzerte, ich möchte hier nur an die Konzerte in der Stephanskirche erinnern, wohin sich die Munsterpfarrei zurückgezogen hatte, waren ein Schmaus für Ohren, Herz und Seelen, dem, traditionsgemäss, ein Schmaus für den Gaumen folgte, was in dieser etwas schmalhansigen Zeit keineswegs zu verachten war, besonders auf dem Land nicht.

Mit den damaligen musikalischen Instanzen, insbesondere mit Generalmusikdirektor Hans Rosbaud dem das musikliebende Elsass so viel zu verdanken hat, hielt Mgr. Hoch die besten Beziehungen. Als Solist wirkte damais oft A. Grégoire mit, den Abbé Hoch bereits als Konzert- meister des Radio Orchesters vor dem Kriege eingestellt hatte und der nun im Städtischen Orchester als Konzert­meister und am Konservatorium als Professor tätig war.

So waren 1945 Chor und Dirigent bestens darauf vorbereitet sofort wieder in das öffentliche Strassburger Musikleben einzusteigen und was 1939 unterbrochen worden war, wurde 1945 wieder aufgenommen. Salzburg, Ascona, Aix en Provence, Luzern, Bregenz, Kerkrade waren einige Etappen dieser neuaufgenommenen Chortätigkeit. Der Chor sang ebenfalls anlässlich der Weltausstellungen in Brüssel und Paris.

1959 stand in einer österreichischen Zeitung:

"Mit dem Wiener Philharmonischen Orchester und dem berühmten Staatsopernchor vermag es nur der Strassburger Domchor sich bel den Salzburger Festspielen zu behaupten ".

Aus der Mitte des Lebens

Die letzte Konzertreise fur die Mgr Hoch verantwortlich zeichnete, führte nach Florenz und Rom, wo der Chor vor seiner Heiligkeit Papst Paul VI. sang. Was für Mgr Hoch gewiss eine der grössten Freuden seines Priester und Musikerlebens gewesen wäre, vor dem Heiligen Vater zu dirigieren, war ihm nicht vergönnt: der Tod hatte ihn mitten aus dem Leben gerissen. Wie ein Donnerschlag hatte die Kunde seines schweren Unfalls bei allen eingeschlagen, die ihn kannten.

Die genauen Umständen dieses Unfalls sind in einem Polizeibericht niedergelegt worden. Wir wollen auch nur insofern darauf eingehen, als die­ser Unfall den Beweis dafür liefert wie uneingenützig und hilfsbereit Alphonse Hoch in Wirklichkeit war.

ALPHONSE HOCH, PRIESTER, MUSIKER, ELSÄSSER

Ein Leben für Gott, die Musik und das Elsass  (1900-1967)

auteur : Gabriel ANDRES

publié par la S.H.Q.C. Tome 8

Omnem ad majorem Dei gloriam!

Allem äusseren Anscheine entgegerf kônnte man diesen katholischen Wahlspruch als den Leitsatz betrachten, der das Leben dieses Menschen kennzeichnete. Ein Leben das, anderseits, doch sehr durch Egozentrik und Selbstherrlichkeit beeinflusst erscheinen mag. In diesem, wie in vielen Fällen, trügt der Schein.

Wer, bei Alphonse Hoch, auf diese beiden erwähnten Charakterzuge schlussfolgert, verwechselt zweifelsohne Autoritarismus mit Stolz, Eigenliebe mit Uberwindung der eigenen Schuchternheit. Darüber hinaus aber, darf man einem Menschen, der Ungewöhnliches schafft, das Recht nicht absprechen auf sein Werk, wenn nicht stolz, so doch zumindest damit zufrieden zu sein. Es ist, nämlich, dieses Recht nahezu die erste Bedingung des Gelingens überhaupt.

Mit der Schaffung und Erhaltung über schwierigste Jahre hinaus, des Munsterchors, meistens nicht ganz richtig als Domchor bezeichnet hat Alphonse Hoch wenn nicht unbedingt etwas Grosses, so gewiss doch etwas Ungewöhnliches geschaffen, einen Klangkörper, der die Musikkultur des Elsasses und speziell des katholischen Elsasses in aile Welt getragen und damit den so oft bezweifelten Dynamismus unseres Ländchens bezeugt hat. Bedenkt man dazu, dass dies innerhalb eines recht kurzen Zeitraums geschehen ist und praktisch aus dem Nichts erstellt wurde, dann muss auch der kritischste Betrachter zugeben, dass es eben eine ungewöhnliche Leistung war.

Und man versteht die Begeisterung des Journalisten Jean R. Debrix, der, in "La vie en Alsace",

Nr.5, im Mai 1938 folgende Zeilen schrieb und damit ein treffendes Porträt des jungen Abbé umriss : "Mobile, frémissant, nerveux jusqu'à la transe, l'oreille aux aguets, le front bas, le geste impératif, pétrissant des deux mains la matière sonore qu'il fait sourdre des cent poitrines qui l'entourent, l'abbé Hoch dirige une répétition de sa Chorale dans cette salle du Munsterhof où Liszt faisait entendre des récitals et où Mozart, assure-t’on, donna quelques concerts de musique de chambre.

La silhouette mince et noire du maître de chapelle ondule dans cet ouragan, vibre, se détend, ploie comme un épi, se tord comme une flamme. Des mèches brunes collent à son front luisant de sueur. Parfois il jette un ordre bref et claquant ou bien lache une plainte, un sifflement, semble redresser de l'épaule la colonne fléchissante d'une note incertaine, prépare et précipite les attaques, scande la diction, frappe du pied, suspend soudain le vol de ses mains puis, d'un geste apaisant il calme la tempête qu'il avait déchaînée, l'endort sous de lon­gues passes hypnotiques et abandonne enfin au silence le doux murmure qui n'était déjà plus qu'un écho. Je regarde ce jeune prêtre au visage glabre et ascétique, aux yeux brasillants tout irradiant de foi, 25 ans, le plus jeune maître de chapelle de Fran­ce..."

Die Namen Liszt und Mozart hätten, schon da­mals, nicht treffender angefuhrt werden können. Sie waren gleichsam die beiden Pfeiler auf denen das Répertoire des Münsterchors ruhte. Domkapellmeister Hoch hatte eine grosse Verehrung fur diese beiden Musiker. Vom ersten, von diesem genialen, selbstlosen Menschen, von der pedantischsnobistischen Kritik so oft herablassend behandelte und verunglimpfte Neuerer der Musik seiner Zeit, führte er, mit seinem Chor einige bedeutende Werke auf : Légende der heiligen Elisabeth, Christus, Die Glocken des Strassburger Munsters, die Graner Messe, auch Missa Solemnis genannt, die Seligpreisungen.

Als Mgr. Hoch die Graner Messe aufführte hatte er nicht nur eine kindlichkunstlerische Freude daran dieses Werk aufführen zu können, sondern er empfand zweifelsohne einen ebenso kindlichen Stolz darüber mit einer solch ungewöhnlich grossen Partitur  es war eine machtige Schwarte, die kaum auf das Dirigentenpult passte  umgehen zu durfen. Von Mozart dirigierte er das Requiem, Motette, Vespern, unzählige Messen, worunter die Krönungsmesse  Krönung eines Muttergot- tesbildes nicht weit von Salzburg  besonders zu erwähnen ist, da sie jedes Jahr, auf besonderen Wunsch der Festspieldirektion, in der Musik Messe des Strassburger Festivals aufgefuhrt wird.

Die Schaffung des Münsterchors ist mit der Tätigkeit seines Gründers derart verwoben, dass man oft nur diesen einen Aspekt seines Lebenswerkes wahrnimmt. Man vergisst dabei, dass Alphonse Hoch zuerst und bis zu seinem Tode ein uberaus frommer Priester gewesen ist, dass er lange Jahre hindurch Präsident des Cacilienvereins der Diozese Strassburg war und ein Elsässer vom alten Schrot und Korn.

Chanoine Kirchoffer, der auf das Engste mit ihm als Cäcilianer zusammenarbeitete, schreibt uber ihn in einer Studie, erschienen im Sammelwerk La Musique en Alsace  Istra, 1970:

"On peut le dire, sans exagérer: tout l'ensemble de la situation religieuse et culturelle de l'Alsace a été marquée par cet homme et son œuvre"...

Die Namen Liszt und Mozart hätten, schon da­mais, nicht treffender angefuhrt werden können. Sie waren gleichsam die beiden Pfeiler auf denen das Répertoire des Münsterchors ruhte. Domkapellmeister Hoch hatte eine grosse Verehrung fur diese beiden Musiker. Vom ersten, von diesem genialen, selbstlosen Menschen, von der pedantischsnobistischen Kritik so oft herablassend behandelte und verunglimpfte Neuerer der Musik seiner Zeit, fuhrte er, mit seinem Chor einige bedeutende Werke auf : Légende der heiligen Elisabeth, Christus,

Die Glocken des Strassburger Munsters, die Graner Messe, auch Missa Solemnis genannt, die Seligpreisungen. Als Mgr. Hoch die Graner Messe aufführte hatte er nicht nur eine kindlichkunstlerische Freude daran dieses Werk aufführen zu können, sondern er empfand zweifelsohne einen ebenso kindlichen Stolz daruber mit einer solch ungewöhnlich grossen Partitur es war eine machtige Schwarte, die kaum auf das Dirigentenpult passte umgehen zu durfen. Von Mozart dirigierte er das Requiem, Motette, Vespern, unzählige Messen, worunter die Krönungsmesse  Krönung eines Muttergottesbildes nicht weit von Salzburg  besonders zu erwähnen ist, da sie jedes Jahr, auf besonderen Wunsch der Festspieldirektion, in der MusikMesse des Strassburger Festivals aufgefuhrt wird.

Die Schaffung des Münsterchors ist mit der Tätigkeit seines Gründers derart verwoben, dass man oft nur diesen einen Aspekt seines Lebenswerkes wahrnimmt. Man vergisst dabei, dass Alphonse Hoch zuerst und bis zu seinem Tode ein uberaus frommer Priester gewesen ist, dass er lange Jahre hindurch Präsident des Cäcilienvereins der Diözese Strassburg war und ein Elsässer vom alten Schrot und Korn.

Chanoine Kirchoffer, der auf das Engste mit ihm als Cäcilianer zusammenarbeitete, schreibt uber ihn in einer Studie, erschienen im Sammelwerk La Musique en Alsace  Istra, 1970:

"On peut le dire, sans exagérer : tout l'ensemble de la situation religieuse et culturelle de l'Alsace a été marquée par cet homme et son œuvre".

Von Erstein uber Saint-Louis

Hinaus in die weite Welt Alphonse Hoch wurde am 20. Januar 1900 in Erstein geboren. Der Vater, ebenfalls Alphonse, war Vorarbeiter in der dörtigen Spinnerei (1869-1951), die Mutter Maria, geborene Klein (1875-1951) stand der ersten Erziehung vor, den wichtigen Kinderjahren, in denen sich der Charakter des erwachsenden Mannes festigt und man darf annehmen, dass diese Mutter in das Herz ihres Sohnes jenes katholische Samenkorn einsetzte, das später zu solch herrlicher Blüte gelangen sollte.

Von Erstein uber Saint-Louis Gewiss war der kleine Alphonse Hoch ein aufgeweckter Junge, der von der Dammgasse, in der sei­ne Eltern wohnten, mehr als einmal mit seinen Kameraden hinaus zum Bruhli auszog um dort seine uberschussigen Kräfte auszutoben und der Errichtung des heute verschwundenen "Finketurms" zuzusehen. Gewiss war auch der Bahnhof mit den dampfspeienden Lokomotiven der damaligen Zeit ein beliebtes Ziel dieser Jugend, wie es auch für uns, eine Génération später, der Fall war. Damais hatten wir noch unsere helle Freude an diesen Ungetumen und mit Wonne stürzten wir uns in die die Dampfwolken die, beim Verlassen der Station Er­stein, die Brucke nach Schaeffersheim hinüber einhüllten.

Nach der Volksschule in Erstein, kam der junge Alphonse recht früh in das bischöfliche Gymnasium zu Strassburg. Nach Abschluss der Sekundarstudien trat er in das Priesterseminar ein. Während einiger Jahre studierte er, zugleich mit der Théolo­gie, auch Musik, in den Fächern Orgel, Harmonielehre und Komposition. Seine Lehrer waren Domherr Fr. X. Mathias, damals Superior des Priesterseminars und Dozent für katholische Kirchenmusik an der Universität Strassburg, aber auch, unter anderen, M. J. Erb, Professor am Konservatorium.

1923 wurde der Student zum Priester geweiht, ei­ne Weihe, die ihn gewiss zutiefst beeindruckte. Denn Alphonse Hoch war ein glühender, kompromissloser Katholik der allerdings die Toleranz als eine Tugend ùbte. Er war also Priester geworden, er sollte es bleiben, im tiefsten Wesen seiner Person, bis zu seinem letzten Atemzuge: tu es sacerdos in aeternum, secundum ordinem Melchisedech !

Als junger Vikar kam er nach Saint-Louis, für den begeisterten Musikfreund eine willkommene Gelegenheit sein musikalisches Studium am nahen Basler Konservatorium fortzusetzen und zu vervollständigen. Zugleich erwarb er, mit dem dortigen Kirchenchor seine ersten dirigentischen Erfahrungen. Er trat mit dieser seiner Pfarrgemeinde sofort in ein herzliches Verhältnis, er blieb mit der Pfarrei Saint-Louis bis zuletzt innigst verbunden.

Doch schon 1925 wurde er als Vikar nach Strassburg berufen, ans Munster, eine für ihn entscheidende und durch das Bistum zweifelsohne wohltiberlegte Ernennung, da er gleichzeitig zum Domkapellmeister ernannt wurde, als Nachfolger des Domherrn Victori. So kam er auch gleich und unmitteibar in engsten Kontakt mit den religiösmusikalischen Leben des Elsasses.

Es bestand schon damals so etwas wie der Grundstock eines grösseren katholischen Oratorienchors, mit dem Kanonikus Victori einige erfolgreiche Konzerte gegeben hatte. Das war für den jungen Abbé Grund genug seine Arbeit mit dem Seminaristenchor, dem Münsterkinderchor und einer Männerchorgruppe auszubauen und danach zu trachten, einen grossen, gemischten Chor auf feste Basen aufzustellen, einen Oratorienchor von dem wohl viele träumten, der aber einer starken Hand bedurfte um auch wirklich bestehen zu können.

Ein grosser Schlag

Man darf das Konzert mit der Aufführung des Oratoriums von Fr. X. Mathias "Urbem tuam, virgo, serva", im Jahre 1928, als den Ausgangspunkt der erfolgreichen Laufbahn des Chors und seines Dirigenten bezeichnen. Es nahmen daran nicht weniger als 800 Chorsänger teil aus den verschiedenen Pfarreien Strassburgs, die der feurige, junge Diri­gent zu unbeschreiblicher Begeisterung hinriss. Ein Jahr später bestand der Munsterchor und gab, im November 1929, sein erstes offizielles Konzert, unter Mitwirkung des Städtischen Orchesters Strassburg. Es wurde das Werk Caesar Francks aufgeführt "La Rédemption". Dieses Konzert wurde mit einem wahren Triumph quittiert und ein Kritiker konnte später schreiben, bezugnehmend auf Mgr Hoch : "Er begann seine Laufbahn mit einem grossen Schlag".

Es folgte nun Erfolg auf Erfolg, in recht kurzer Zeit. Am 21. November 1934 las man im "Elsässer", seligen Angedenkens:

"In der letzten Dekade hat sich das Strassburger Musikleben durch einen neuen Faktor bereichert. Es ist dies der katholische Oratorienchor, der bereits auf eine ausserordentlich erspriessliche Tätigkeit zurückblicken darf. In den fünf Jahren seines kurzen Bestehens hat er durch seine Qualität sowie durch seine erstklassigen Darbietungen eine Bedeutung erreicht, die ihn an die Spitze der Strass­burger Chorvereinigungen stellt.

Die Seele und treibende Kraft dieses Chores ist der unermudliche Leiter, Herr Abbé Hoch, der sich stets mit grösstem Eifer seiner hohen Aufgabe widmete, der die unerhörten Klippen eines solch jungen Unternehmens zu uberwinden und prachtvolle, grosszügige Auffuhrungen zu verwirklichen wusste. Vor kurzem erging an den Oratorienchor von der "Société Internationale des Amis de la Musique Française" die dringende Einladung in Paris zwei Konzerte zu ubernehmen. So wird er nun, im Verein mit dem Pas de loup Orchester in der Opéra Comique, am 19. Januar die "Enfance du Christ" von Berlioz und am 20. Januar "Le Déluge" von Saint-Säens und "Rébecca" von César Franck aufführen.

Meisterhaft meisselte Herr Abbé Hoch mit kühner Stabfuhrung ein kraftvolles Relief... Mit einem Aufwand von Liebe lotete der Dirigent in die letzte Tiefe der Seele César Francks, so dass die überzeitliche Grosse dieses Meisters in Erscheinung trat..." Nach der Aufführung der "Rédemption" stellte Mgr. Ruch, Bischof von Strassburg mit verständlicher Freude fest: "Cet essai autorise les plus ra­dieux espoirs".

Die Erfolge in Paris liessen das ganze Land aufhorchen. Der Chor sang in Paris unter der Ehrenpräsidentschaft des Kardinals Verdier, Erzbischof von Paris fur das erste Konzert, des Präsidenten der Republik Albert Lebrun fur das zweite Kon­zert. Etwas verwundert doch wohl im laïzisierten Frankreich, schrieb ein Kritiker : "Pour la première fois une soutane à l'Opéra Comique" und im Figaro lasen die Musikfreunde :

"Le chef de l'ensemble où se remarquent tant de qualités, l'abbé Hoch a de la jeunesse et de l'ardeur. Il montre ä la fois dans son attitude de la simplicité et de la fermeté. C'est un musicien sans défaillance, cela va de soi, mais aussi un chef dont la conscience professionnelle double les dons de nature... C'est un des ensembles vocaux les plus complets que nous ayons entendu. Les voix de ces chanteurs brillent par la fraîcheur, par la justesse, par la franchise de leurs attaques, par l'équilibre, le fondu de leur exécution, témoignage d'un long et méticuleux exer­cice, par la netteté, la clarté de leur articulation, ver­tu suprême et exceptionnelle de ce chœur... "


DEUXIÈME PARTIE DU CHAPITRE : en téléchargement format P.D.F.